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Rückblick zu Marburg-Liebe: Was die Hilfsgutscheine bewirkt haben
11.09.2020 Chiara Burgard

Rückblick zu Marburg-Liebe: Was die Hilfsgutscheine bewirkt haben

Kontaktsperren, geschlossene Restaurants und Unternehmen, eine leer gefegte Innenstadt – knapp sechs Monate nach dem Shutdown infolge der Corona-Pandemie blicken Marburger Einzelhändler:innen und Gastonom:innen auf eine aufregende Zeit zurück. Das Stadtmarketing Marburg hat im März innerhalb weniger Tage die Hilfsaktion „Marburg-Liebe“ ins Leben gerufen – und damit Betroffene nicht alleine gelassen.

 

Die Hilfsgutscheinaktion startete unmittelbar nach dem Shutdown. Kund:innen konnten auf diese Weise Gutscheine bei Unternehmen kaufen, die sie in der Krise unterstützen möchten. Die erhielten zeitnah Geld, um die laufenden Kosten zu decken – die Kund:innen konnten die Gutscheine nach den Öffnungen einlösen.

Sven und Klaus Hoffmann zeigen „Daumen hoch“ für die Aktion „Marburg-Liebe“.

 

„Durch die Hilfsgutscheinaktion haben wir nicht nur eine finanzielle Unterstützung in der Zeit der Krise bekommen, unsere Kundenbindung wurde auch gestärkt“, berichtet Sven Hoffmann von „Svens Laufshop“. Hoffmann und sein Team legen Wert auf eine professionelle Analyse sowie kompetente Beratung für Interessierte am Laufsport. Als plötzlich die Geschäfte aufgrund der Corona-Verordnungen schließen mussten, wurde deutlich: Man muss kreativ werden. Die persönliche Beratung wurde über das Telefon erledigt, Lauf-Challenges haben online stattgefunden und ein Lieferdienst hat sich erfolgreich etabliert. „Wir freuen uns über die positive Resonanz und die Menschen, die aufgrund von Marburg-Liebe auf uns aufmerksam geworden sind“, sagt der passionierte Läufer. Viele Neulinge haben sich an das Laufen gewagt – „vom Kettenraucher zum Ausdauersportler“, scherzt Hoffmann. In die Zukunft schaut er trotz der aktuellen Lage positiv: viele weitere digitale und sportliche Aktionen sind in Planung, um die Sportler:innen bei Laune zu halten.

 

„Frau Friedrich“ ist ein Café mit Mobiliar im Stil der 50er-Jahr im Marburger Südviertel.

 

Auch Johanna Krüger von „Frau Friedrich“ ist froh über die Hilfsgutscheinaktion: „Für uns war klar: „Marburg-Liebe“ ist von Marburger:innen für Marburger:innen – da wollen wir dabei sein!“ Einen Monat hatte das hippe Café am Friedrichsplatz, das mit einer großen Wein- und Craft-Bier-Auswahl sowie regionalen Produkten glänzt, geschlossen, bevor Krüger und ihre Geschäftspartnerin Anita Hopes mit einem To-Go-Geschäft wieder öffneten. Viele „Frau-Friedrich“-Fans wollten in dieser Zeit das noch junge Unternehmen unterstützen. „Mit den Hilfsgutscheinen ging das ganz einfach – eine tolle Aktion“, berichtet die Gastronomin. Der Blick in die Zukunft und auf das Wintergeschäft ist für das „Frau-Friedrich“-Team allerdings ungewiss: Im Innenbereich steht den Gästen nur die Hälfte der Sitzplätze zur Verfügung. „Man lebt von einem auf den anderen Tag und hofft das Beste“, so die Inhaberin.

 

Die Aktion „Marburg-Liebe“ war ein voller Erfolg. Bis heute wurden Gutscheine im Wert von mehr als 225.000 Euro verkauft – alles Geld, das Einzelhändler:innen, Dienstleistungs- und Gastronomiebetrieben zu Gute kommt. Stadtmarketing-Geschäftsführer Jan-Bernd Röllmann: „Wir sind immer noch überwältigt von dem Ergebnis. Dass so viele Menschen sich beteiligt haben und ihre Lieblingsläden in dieser Ausnahmelage unterstützten, war auch ein moralischer Beistand, den die Inhaberinnen und Inhaber benötigt haben.“ Die Hilfsgutschein-Aktion läuft nach wie vor. Zudem entwickeln das Stadtmarketing Marburg und die Marburger Wirtschaftsförderung die Plattform derzeit weiter.

 

Die Interviews mit „Svens Laufshop“ und „Frau Friedrich“ findet Ihr in unserer Instagram-Story unter @marburgliebe sowie in unserer Facebook-Story unter @stadtmarketing.marburg.

 

 

 

 

 

11.09.2020 Chiara Burgard