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Typopoetry Cottage: ein neuer Laden zum Stöbern eröffnet in der Barfüßerstraße
27.10.2020 Luzie Hegele

Typopoetry Cottage: ein neuer Laden zum Stöbern eröffnet in der Barfüßerstraße

Seit knapp über einem Monat macht in der Barfüßerstraße ein neues Geschäft Passant:innen auf sich aufmerksam und lädt zum Stöbern ein. Im „typopoetry Cottage“ findet man Notizbücher, Karten, Stifte und viele weitere Kreativmaterialien, die ein jedes Papeterie-Herz höherschlagen lassen. Im hinteren Bereich des Geschäfts versteckt sich zudem ein heller Workshop-Raum, in dem die Materialien, die man im vorderen Bereich ergattern kann, regelmäßig zum Einsatz kommen. Hinter der Kasse findet man die Gesichter hinter dem neuen Geschäft: Sophie Jehle und Katrin Rubenthaler!

Was ist typopoetry? Ein überzeugendes Gesamtkonzept!

Papeterie. Workshops. Inspiration – „Das sind die drei charakteristischen Worte für uns“, erklärt Katrin Rubenthaler, die selbst ursprünglich aus Marburg kommt und nach einer langen Zeit in der Münchner Verlagsbrache in ihre Heimatstadt zurückgekehrt ist. Ihre Liebe zu Papier und den schönen Dingen, die man damit machen kann, teilt sie mit ihrer Geschäftspartnerin und Freundin Sophie Jehle. Im „Cottage“, wie sie ihren Laden liebevoll nennen, kann man alle möglichen Materialien erwerben – und sogar ausprobieren. „Im hinteren Bereich unseres Geschäfts veranstalten wir regelmäßig Workshops zu Themen wie Lettering und Makramee. So können Produkte zunächst selber getestet und dann bei Bedarf direkt vorne im Shop-Bereich gekauft werden.“, beschreibt Sophie Jehle. Dieser Ansatz überzeugt. Denn ein Workshop bei typopetry ist eine Gesamterfahrung: gegenseitiger Austausch während des Erarbeitens verschiedener kreativer Projekte in angenehmer Atmosphäre und bei netter Bewirtung mit Kaffee und Tee. Die Beratung durch Sophie und Katrin und die ausgewählten Produkte runden das Konzept ab: „Wir haben nie Dinge, die uns nicht selbst überzeugen in Sortiment“, betont Katrin.

Ergebnisse eines Makramee-Workshops bei typopoetry.

Aus dem Ebsdorfergrund in die Oberstadt – Corona als Motor für den Entschluss zu wachsen

Katrin und Sophie haben sich selbst bei einem Workshop kennengelernt. Man verstand sich auf Anhieb und schnell kam die Idee auf, gemeinsam eigene Workshops zu geben – am liebsten in einem selbstständigen Workshop-Raum. Der Name des Projekts stand von Beginn an fest: typopoetry zusammengesetzt aus den Instagram-Namen @typokat und @phiespoetry. Der Begriff „Cottage“ (zu Deutsch: Landhaus), der sich heute bei der Kundschaft etabliert hat, kam mit der Mietung eines Raumes in einem alten Wohnhaus über einem Café im Ebsdorfergrund dazu. „Dort haben wir „unser Ding“ erstmal nebenbei als kleines Konzept ausprobiert“, blickt Katrin zurück, „Nachdem wir so viel Spaß daran hatten, stand für uns fest: Wir wollen wachsen!“

Von der Corona-Pandemie und deren Auswirkungen ließen sich die Papierliebhaberinnen nicht abschrecken – ganz im Gegenteil: „In einer Zeit, in der man alles in Frage stellt, wurde uns klar, dass uns das Cottage wichtig ist und wir es vorantreiben wollen“, sagt Katrin über den Entschluss des Standortwechsels. „typopoetry ist eine Herzensangelegenheit von uns beiden“, unterstreicht Sophie. Neben Marburg kam auch Gießen dem Wohnort Sophies bei der Planung kurz ins Gespräch. Doch die Universitätsstadt mit ihren Fachwerkhäusern und dem Altstadtflair passte letztendlich deutlich besser zum Cottage und dem Ambiente, welches die beiden kreieren wollten.

Anfang Juni besichtigte Katrin dann erstmals die Immobilie in der Barfüßerstraße 43. Eigentlich nur um ein Gespür für die Immobilienpreise in Marburg zu bekommen und ohne große Erwartungen. „Ich habe mich direkt in den Raum verliebt und lag Sophie dann solange in den Ohren, bis auch sie sich den Raum anschaute und verliebt war“, erzählt die gebürtige Marburgerin. „Hier ist es einfach perfekt“, sind sich die Geschäftspartnerinnen einig. Denn neben dem hellen Workshop-Raum im hinteren und dem Ladenbereich im vorderen Abschnitt des Raumes gibt es im Cottage auch genug Lagerraum für alle Produkte des Online-Angebots. Mit dem Shop auf ihrer Website www.typopoetry.com haben sich Sophie und Katrin von Beginn an ein zweites Standbein aufgebaut. „Der Online Vertrieb hat uns während der Lockdown-Phase gerettet“, weiß Sophie.

„Endlich wieder ein Laden zum Stöbern“

Trotzdem: Zu dem Geschehen und den Erfahrungen in einem richtigen Laden ist das reine Online-Geschäft natürlich kein Vergleich. Umso schöner war es am 11. September endlich das gemeinsame Herzensprojekt zu eröffnen. „Bisher ist das Feedback der Marburger:innen durchweg positiv“, freut sich Sophie. Egal ob alt Eingesessene oder Tourist:innen, ob alt oder jung: von Beginn an gibt es  ein großes Interesse an typopoetrys Angeboten. Die Workshops sind bis Dezember fast alle ausgebucht. Besonders die Plätze in der Aktionswoche, die aktuell stattfindet und in der jeder Workshop nur ganz kleines Geld kostet, waren schnell vergriffen.

„Viele melden zurück, dass sie es schön finden, dass in den Leerstand mal wieder ein richtiger Stöber-Laden und kein weiteres Handyzubehör-Geschäft gekommen, ist“, berichtet Katrin. Ein weiterer Grund für den guten Start von typopoetry sehen die Gründerinnen darin, dass ein Papeterie-Laden der Oberstadt seit der Schließung von Gremmels gefehlt hat.

Auf den positiven ersten Wochen ruhen sich Katrin und Sophie keinesfalls aus. Kooperationen mit Marburger Unternehmen und Persönlichkeiten, sowie Künstler:innen von nah und fern sind bereits in Planung. „Wir wollen unseren Kund:innen immer wieder neue Projekte anbieten – auch auf Gebieten in denen wir selbst noch keine Profis sind“, schildert Sophie die Zukunftspläne vom Cottage, „dafür holen wir uns dann externe Leute“.
Zudem kann der Workshop-Raum auch für Tagesveranstaltungen und Gruppenworkshops für beispielsweise Geburtstage und Junggesellinnenabschiede gemietet werden.

Ihre Chancen typopoetry in Marburg halten zu können, schätzen die Partnerinnen sehr realistisch ein. „Die Barfüßerstraße ist ein Traum und eine der belebteren Ecken Marburgs“, stellt Katrin fest. Und typopoetry trägt schon jetzt seinen eigenen Teil zur Belebung der Oberstadt bei.

 

Links:

typopoetry Website: https://typopoetry.com/

typopoetry Instagramseite: https://www.instagram.com/typopoetry/

Beitragsfoto: Franzi Honndorf

27.10.2020 Luzie Hegele